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jom rewii – dritter Tag von Sukkot – 17. Tischri 5776 – Menschenfurcht, eine Falle – der ewige NAME, HaSchem

„Menschenfurcht will eine Falle stellen,
aber wer in JAHWEH vertraut, soll Schutz erfahren.“

(Sprüche 29,25, Eigenübersetzung, internes Los)

 

חרדת אדם יתן מוקש ובוטח ביהוה ישגב

 

cherdat adam yiten mokesch uwoteach baYAHWEH yessugaw

 

Das entspricht ganz meiner Erfahrung.

 

Als Kind und lange in mein Erwachsenenalter hinein war ich sehr menschenfürchtig. Das wirkte sich auch noch aus, als ich Verwaltungsdirektor im Diakonissenhaus Bethanien in Zürich war. Nach der Selbsterfahrungswoche in Reichenschwand ging mir innerlich auf, dass ich dem König Saul recht ähnlich war. Dieser achtete mehr auf seine Wirkung bei den Menschen, als auf seine Abhängigkeit von JAHWEH. Gott musste ihn deshalb verwerfen. JAHWEH will eigentlich nicht, aber ER muss, wenn ER SICH SELBST treu sein will.

 

 

Mein „Gefeuert werden“ im Diakonissenhaus war deshalb die zwingende Konsequenz. Meine Menschenfurcht – ich wollte es möglichst allen recht machen und scheute, Kritik anzubringen – hat mir die Falle gestellt.

 

 

Dem gegenüber steht das Vertrauen in JAHWEH. Für mich war und ist es gefühlsmäßig ein langer Weg. Für Gott ist er das nicht. Gott macht keine Fehler. ER führt willentlich ZICK-ZACK. Alle Menschen müssen lernen, ob sie wollen oder nicht! Gott ist gnädig und mächtig. Unter Gnade können wir uns einen barmherzigen Gott vorstellen. ‚Mächtig‘ ist im Zusammenhang mit Gott schwieriger zu verstehen. Die ‚Mikroben‘ haben mir diesbezüglich geholfen.

 

 

Die Tageslosung der Herrnhuter Brüdergemeine in Jesaja 63,16 gehört ganz nahe zum Thema:

 

„Denn DU bist unser Vater. Denn Abraham hat uns nicht gekannt und Israel (Jakob) kann uns nicht kennen.
DU JAHWEH,
‚unser Vater, unser Erlöser‘
ist von Ewigkeiten her Dein Name.“

(Eigenübersetzung)

כי-אתה אבינו כי אברהם לא ידענו וישראל לא יכירנו אתה יהוה אבינו גאלנו מעולם שמך

 

ki-atah awinu ki awraham lo yedaanu weyissrael lo yakiranu atah YAHWEH awinu go’alenu me’olam schmecha

 

Was ist von Ewigkeiten her Dein Name? UNSER VATER, UNSER ERLÖSER!

 

Die Juden wagen, aus lauter Respekt vor Gott, den Namen nicht auszusprechen. Mich hat die Ernsthaftigkeit der streng orthodoxen Juden immer wieder einmal beeindruckt, wenn ich sie wirklich echt fand. Sie beten „den Namen“ an, den sie nicht kennen. Vater und Erlöser sind zwar auch im Judentum geläufige Begriffe, aber sie ‚tragen‘ nicht wirklich.

 

Das ‚UNSER VATER‘ ist im Christentum das zentrale Gebet, wie es Jeschua HaMaschiach seine Jünger gelehrt hat:

 

awinu schebaschamayim yitkadesch schimcha
tawo malchutcha
yeasseh retzoncha kewaschamayim gam baaretz
ten lanu et lechem tzorkenu hayom
umechal lanu et chowoteinu cmo sche gam anachnu machalnu lechayaweinu
weal tewienu lidei nissayon ela hatzilenu min hara

 

Angeblich sei das eine Übersetzung aus Aramäisch. Die später hizugefügte ‚Doxologie‘ lasse ich hier weg.

 

Unser Vater, der im Himmel ist;
geheiligt werde Dein Name!
Dein Königreich komme!
Dein Wille sei getan, wie im Himmel, auch auf Erden!
Gib uns das Brot, unseren Bedarf, heute!
Und vergib uns unsere Sünden, so wie auch wir vergeben haben unseren Schuldigern!
Und bringe uns nicht zu Händen von Versuchung!
Sondern erlöse uns von dem Bösen!
(Eigenübersetzung)

 

Dieses Gebet ist auch jeden Morgen in meiner ‚Liturgie‘ das Herzstück. Zu jedem Sätzchen versuche ich mir sinngemäss etwas Konkretes vorzustellen. Auf diese Art lebt das Gebet auf.

 

 

Wichtig ist mir die Schuldenvergebung. Wir sollen jedesmal, wenn wir dieses Gebet beten, prüfen, ob wir unseren Schuldigern vergeben haben. Nur so können wir von unseren Schulden befreit werden.

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