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Montag – Hochseilakt

Ich stehe in intensivem Briefkontakt zu einem Freund. Heute ist ein zweiter Brief eingegangen (5 Seiten). Er beharrt darauf, dass ich meine Berufung nicht mit theologisch-theoretischen Argumenten begründen könne (13.11.2007), da ich sonst unweigerlich in eine Sackgasse gerate. Ich solle mich in meinen Berichten ausschließlich auf meinen persönlichen Bereich beschränken.   Nach kurzem Schlaf, noch vor Mitternacht, bin ich völlig wach. Ich muss über den Brief meines Freundes nachdenken und gebe ihm Recht. Es stimmt, mein Weg ist theoretisch nicht begründbar. Er ist eine reine Glaubenssache. Mir kommt ein Eindruck in den Sinn, den ich kürzlich während eines Spaziergangs in…

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Dienstag – Fragen eines jüdischen Freundes

Der heutige Schiur in der Residenz wird halb in Jiddisch und halb in Iwrit vorgetragen. Verstehen tue ich wenig. Ich nehme die spezielle Atmosphäre in mir auf und freue mich über die persönliche Begrüßung durch den Rabbiner.   Heute erreicht mich folgende Mail eines jüdischen Freundes: „Dein E-Mail habe ich mit Interesse und Berührung gelesen. Ich bewundere Deinen Mut und Deine Hartnäckigkeit beim Verfolgen Deines Ziels. Nur verstehe ich nicht, warum Du zum Judentum konvertieren willst. Du hast doch bereits eine Religion, die ihrem Credo nach der unseren überlegen ist. Das Christentum ist doch als Tochterreligion des Judentums humanistisch seine…

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Sonntag – Abrahams Weinberg

  Beit Tovei HaIr hat sich als eine Altersresidenz der gehobenen Mittelklasse mit rund 150 Wohneinheiten entpuppt. Der Hotelbetrieb dient vor allem Besuchern der Bewohner als Übernachtungsgelegenheit. Eigentlich ist es die Wohnsituation die ich mir wünschte, einfach größer und komfortabler.   Ich fühle mich wohl und habe den Aufenthalt auf einen Monat verlängert. Ich bin ja schließlich 70 gewesen, auch wenn ich zu den jüngeren Semestern hier zähle.   Übrigens befindet sich die Residenz neben dem Gebiet das „Kerem Awraham“ (Abrahams Weinberg) heißt. Ich muss an den Traum „lech-lecha“ denken (https://www.jehoschua.com/rechenschaftsbericht/ 2.10.)   Am Nachmittag bin ich 3 ½ Stunden…

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Montag – Ankunft in Israel

Die Polizeikontrolle am Flughafen Tel Aviv dauert eine ganze Weile, weil ich offen deklariere, dass ich Jude werden will und keine Wohnadresse habe.     Die leise Hoffnung, am Flughafen von einem Engel abgeholt zu werden, erfüllt sich nicht.     Der Taxifahrer lacht mich aus, als ich ihm sage nach Mea Schearim an die Rechow Jona fahren zu wollen. Er schlägt mir das Hotel Lew Yeruschalayim (Herz Jerusalem) vor, was ich annehme.  

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