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Mittwoch – Reinkarnation

In E-Mails hatte mich mein früherer Seelsorger „deklassiert“ und mich als angeschlagenen neurobiologischen Geist bezeichnet, wonach er auf einen psychotisch krankhaften Geistes-Trend schließen müsse! Seine harsche Reaktion lag daran, dass ich mich als reinkarnierten Jesus von Nazareth bezeichne.

 

Nach der wunderbaren Antwort Gottes am 1. November 2012, in der Form des internen Loses und einer gemäßigten Mail meines früheren Seelsorgers auf eine Rückfrage meinerseits, ob es nicht sein könnte, dass er ein falsches Jesusbild in sich trage, mache ich ihm heute folgende Mail:

 

Ich bin froh, dass Du nicht mehr sicher bist. Sicherheit im Glauben ist gefährlich!

 

Du kannst Reinkarnation einfach nicht mit der Schrift in Einklang bringen, schreibst Du. Hast Du Dich tatsächlich damit auseinandergesetzt? Ich möchte Dich dazu einladen, und ich bitte Dich, meinen Tagebucheintrag vom 26. November 2011 ernsthaft zu studieren:

 

„26. November 2011
Schabat – Reinkarnation


Nach 1 h 30 weckt mir Gott das Ohr, zu hören wie Jünger hören (Jesaja 50,4). Mir kommt mein gestriges interne Los aus 1. Samuel 3,9 in den Sinn:           „… rede, Ewiger, denn es hört Dein Knecht! …“. (Eigenübersetzung)

 

Auf den Knien am Fenster steigt die gestrige Lesung in der Schlachter Bibel 2000 aus Matthäus 25 in mir auf. Ich lese:
„31 Wenn aber der Sohn des Menschen in seiner Herrlichkeit kommen wird und alle heiligen Engel mit ihm, dann wird er auf dem Thron seiner Herrlichkeit sitzen,
32 und vor ihm werden alle Heidenvölker versammelt werden. Und er wird sie voneinander scheiden, wie ein Hirte die Schafe von den Böcken scheidet,
33 und er wird die Schafe zu seiner Rechten stellen, die Böcke aber zu seiner Linken.
34 Dann wird der König denen zu seiner Rechten sagen: Kommt her, ihr Gesegneten meines Vaters, und erbt das Reich, das euch bereitet ist seit Grundlegung der Welt!
35 Denn ich bin hungrig gewesen, und ihr habt mich gespeist; ich bin durstig gewesen, und ihr habt mir zu trinken gegeben; ich bin ein Fremdling gewesen, und ihr habt mich beherbergt;
36 ich bin ohne Kleidung gewesen, und ihr habt mich bekleidet; ich bin krank gewesen, und ihr habt mich besucht; ich bin gefangen gewesen, und ihr seid zu mir gekommen.
37 Dann werden ihm die Gerechten antworten und sagen: Herr, wann haben wir dich hungrig gesehen und haben dich gespeist, oder durstig, und haben dir zu trinken gegeben?
38 Wann haben wir dich als Fremdling gesehen und haben dich beherbergt, oder ohne Kleidung, und haben dich bekleidet?
39 Wann haben wir dich krank gesehen, oder im Gefängnis, und sind zu dir gekommen?
40 Und der König wird ihnen antworten und sagen: Wahrlich, ich sage euch: Was ihr einem dieser meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan!
41 Dann wird er auch denen zur Linken sagen: Geht hinweg von mir, ihr Verfluchten, in das ewige Feuer, das dem Teufel und seinen Engeln bereitet ist!
42 Denn ich bin hungrig gewesen, und ihr habt mich nicht gespeist; ich bin durstig gewesen, und ihr habt mir nicht zu trinken gegeben;
43 ich bin ein Fremdling gewesen, und ihr habt mich nicht beherbergt; ohne Kleidung, und ihr habt mich nicht bekleidet; krank und gefangen, und ihr habt mich nicht besucht!
44 Dann werden auch sie ihm antworten und sagen: Herr, wann haben wir dich hungrig oder durstig oder als Fremdling oder ohne Kleidung oder krank oder gefangen gesehen und haben dir nicht gedient?
45 Dann wird er ihnen antworten: Wahrlich, ich sage euch: Was ihr einem dieser Geringsten nicht getan habt, das habt ihr mir auch nicht getan!
46 Und sie werden in die ewige Strafe hingehen, die Gerechten aber in das ewige Leben.“

 

Mir geht durch den Kopf, wie wenig ich eigentlich erfüllt habe von dem, was Jesus hier aufzählt, und wie soll es unter diesen Umständen möglich sein, dass ich der Richter bin? Tröstlich scheint mir, dass der wiederkommende Christus nicht allein ist, sondern alle heiligen Engel mit ihm. Mit dieser Frage gehe ich wieder auf die Knie am Fenster, wo die Wolken am Himmel von Osten nach Westen immer weiter aufklaren. In aller Regel spielt sich das Wetter von Westen nach Osten ab. Wie ist das jetzt schon wieder mit der Reinkarnation?

 

Von zu Hause aus bin ich völlig dagegen gelehrt worden. Rudolf Steiner, Begründer der Anthroposophie, ein berühmter Verfechter der Reinkarnation, wurde von meinen Eltern abgelehnt. Ich kann das nachvollziehen, bezeichnete dieser Mann doch das Judentum als einen Geschichtsfehler und lehnte er doch den Glauben an die Wiedergeburt ab. Chassidische Juden ihrerseits sind fest von der Reinkarnationswirklichkeit überzeugt. Offenbar glaubte auch Jesus daran, sonst hätte er Johannes den Täufer nicht als den wieder erschienenen Elia bezeichnen können (Matthäus 11,14 und Matthäus 17, 10-13 sowie Markus 9, 11-13).

 

Mit diesem Tagebucheintrag ist mir auch die deutliche Unterscheidung von Reinkarnation und Wiedergeburt bewusst geworden.

 

Ich habe zu beiden meine persönlichen Erfahrungen. Meine Wiedergeburt habe ich im Rechenschaftsbericht nach der Lehre 1.2. beschrieben und auch mit meinem ehemaligen Lehrer besprochen. (23. April 2008; Nikodemus bei Jesus. (Johannes 3,1 ff.)) Das damalige Geschehen im Jahre 1980 ist sehr tief in mich eingedrungen. Erfahrungen zur Reinkarnation hatte ich vor allem in einem meiner psychotischen Schübe gemacht. Damals, als Patient in der Klinik, sah ich mich im Geist neben Menschen meiner Bekanntschaft, jeder in seinem Kreislauf. Es waren eigentlich Ellipsen mit Höhe- und Tiefpunkt. Der Höhepunkt in meiner Ellipse war wie ein aufgesogen Werden durch die Sonne, bzw. der Kulminationspunkt einer menschlichen Kopulation. Der Tiefpunkt war Depression im wahrsten Sinne des Wortes, bzw. weggespült Werden durch eine Klosett-Anlage. 

 

Glaube ist gefragt und ich merke wie sich immer wieder Aberglaube einmischen will. Am Himmel ist noch eine kleine Restwolke vorhanden. „Vater ich glaube, hilf meinem Unglauben!“ Ich kauere mich auf dem Boden zusammen und mache mir die Heilstatsache bewusst: Jesus ist für mich am Kreuz gestorben und hat den Weg zum Vater geöffnet. Das Blut von Jesus ist auch für mich geflossen! Jesus hat das letztgültige Opfer erbracht.

 

Wie ich mich aufrichte, ist auch das letzte Wölklein am Himmel verschwunden! Halleluja! Zeichen und Wunder!“ (Ende Zitat)

 

Fortsetzung meiner Mail:

 

„Neben den im Tagebucheintrag vom 26. November 2011 angegebenen Schriftstellen weise ich dich noch auf folgende hin, die das Reinkarnationsverständnis fördern können (aus revidierter Elberfelder Bibel)

 

Erstens Matthäus 16, 13-17:
13 Als aber Jesus in die Gegenden von Cäsarea Philippi gekommen war, fragte er seine Jünger und sprach: Was sagen die Menschen, wer der Sohn des Menschen ist a? a) Joh 12,34
14 Sie aber sagten: Einige: Johannes der Täufer; andere aber: Elia; und andere wieder: Jeremia oder einer der Propheten a. a) Kap. 14,217,10;  Mk 6,14.15
15 Er spricht zu ihnen: Ihr aber, was sagt ihr, wer ich bin?
16 Simon Petrus aber antwortete und sprach: Du bist der Christus, der Sohn des lebendigen Gottes a. a) Kap. 14,33Joh 6,691Jo 4,15
17 Und Jesus antwortete und sprach zu ihm: Glückselig bist du, Simon, Bar Jona Aa; denn Fleisch und Blut haben es dir nicht geoffenbart, sondern mein Vater, der in den Himmeln ist b. A) d.h. Sohn Jonas a) Joh 1,42 b) Gal 1,15.16

 

Zu der Zeit von Jesus scheint der Reinkarnationsgedanke Allgemeingut gewesen zu sein. Darum die Frage von Jesus, für wen ihn die Menschen halten. Als Antwort bekam er: alles verstorbene Personen. Es ist bekannt, dass die Pharisäer an die Auferstehung glaubten, nicht aber die Sadduzäer, welche letztere nicht mehr existieren.

 

Zweitens Markus 6, 14-16:
14 Und der König Herodes Aa hörte <von ihm> – denn sein Name war bekannt geworden – und sie sagten B: Johannes der Täufer ist aus den Toten auferweckt worden, und deswegen wirken die Wunderkräfte in ihm. A) Herodes Antipas, Sohn Herodes‘ d.Gr., unter röm. Oberherrschaft Fürst von Galiläa und Peräa (4 v.Chr. – 39 n.Chr.) B) nach anderen Handschr.: und sagte a) Lk 3,1
15 Andere aber sagten: Es ist Elia; andere aber sagten: <Es ist> ein Prophet wie einer der Propheten a. a) Kap. 8,28Mal 3,23
16 Als aber Herodes es hörte, sagte er: Johannes, den ich enthauptet habe, der ist auferweckt worden.

 

Drittens Markus 8, 27-29:
27 Und Jesus und seine Jünger gingen hinaus in die Dörfer von Cäsarea Philippi. Und auf dem Weg fragte er seine Jünger und sprach zu ihnen: Was sagen die Menschen, wer ich bin?
28 Sie aber antworteten ihm und sagten: Johannes der Täufer; und andere: Elia; andere aber: einer der Propheten a. a) Kap. 6,14.15
29 Und er fragte sie: Ihr aber, was sagt ihr, wer ich bin? Petrus antwortet und spricht zu ihm: Du bist der Christus a. a) Joh 1,411Jo 5,1

 

Diese Frage ist also gut überliefert.

 

Viertens Markus 9, 11-13:
11 Und sie fragten ihn und sprachen: Warum sagen die Schriftgelehrten, dass Elia zuerst kommen müsse a? a) Lk 1,17
12 Er aber sprach zu ihnen: Elia kommt zwar zuerst a und stellt alle Dinge wieder her. Und wie steht über den Sohn des Menschen geschrieben? Dass er vieles leiden und verachtet werden soll b. a) Mal 3,23 b) Jes 53,3
13 Aber ich sage euch: Auch Elia ist gekommen a, und sie haben ihm getan, was sie wollten b, so wie über ihn geschrieben steht c. a) Mt 11,14 b) Kap. 6,28 c) 1Kö 19,2.10

 

Fünftens Lukas 1, 17:
17 Und er wird vor ihm hergehen a in dem Geist und der Kraft des Elia b, um der Väter Herzen zu bekehren zu den Kindern c und Ungehorsame zur Gesinnung von Gerechten, um dem Herrn ein zugerüstetes Volk zu bereiten d. a) V. 76; Kap. 7,27Mal 3,1 b) Mt 11,14 c) Mal 3,24 d) V. 77

 

Hier besteht die “Reinkarnation” aus Geist und aus Kraft.

 

Sechstens Lukas 9, 18 – 20:
18 Und es geschah, als er für sich allein betete a, waren die Jünger bei ihm; und er fragte sie und sprach: Was sagen die Volksmengen, wer ich bin? a) Kap. 5,16
19 Sie aber antworteten und sprachen: Johannes der Täufer; andere aber: Elia; andere aber, dass einer der alten Propheten auferstanden sei a. a) V. 7.8
20 Er sprach aber zu ihnen: Ihr aber, was sagt ihr, wer ich bin? Petrus aber antwortete und sprach: Der Christus Gottes a. a) Joh 6,69

 

Ebenfalls mehrfach überliefert.

 

Siebtens Johannes 1, 21:
21 Und sie fragten ihn: Was denn? Bist du Elia a? Und er sagt: Ich bin’s nicht. Bist du der Prophet? Und er antwortete: Nein. a) Mt 11,14

 

Der Ehrlichkeit halber muss gesagt werden, dass sich Johannes selber nicht als Elia sah. Das macht aber die andern Schriftstellen nicht ungültig.

 

Du erwähnst Psalm 8 wegen der menschlichen Stellung gegenüber Gott. Hier mein Tagebucheintrag zum Losungstext am 4. November 2012:

 

“4. November 2012 (Sonntag, später – Menschensohn)
Die Losung der Herrnhuter Brüdergemeine ist auf Psalm 8,5 gefallen. Ich ergänze mit Psalm 8,6:

 

מה-אנוש כי-תזכרנו ובן-אדם כי תפקדנו ותחסרהו מעט מאלהים וכבוד והדר תעטרהו

 

„Was ist der Mensch dass Du seiner gedenken willst und ein Menschensohn, dass Du ihn beauftragen willst?
Und Du ließest ihn wenig zurückstehen von Gott, und mit Ehre und Pracht willst Du ihn krönen.“ (Eigenübersetzung)

 

Die von Gott gedachte Stellung des Menschen ist sehr hoch. Jesus Christus hat diese sehr hohe Stellung voll eingenommen. Er hat sich verschiedentlich als „Menschensohn“ bezeichnet; auch als der wiederkommende Menschensohn (Matthäus 24,27).

 

Gott hat den Menschen als Sein Ebenbild erschaffen (1. Mose 1,27). Es gilt die von Gott gewollte Stellung zu suchen und einzunehmen! Konsequent, ohne nach links und rechts zu blicken! Gott will alle Menschen beauftragen; jeden mit einer spezifischen Aufgabe. Gott hat Freude an einer entschiedenen Haltung. Keine Kompromisse! Ziel ist die Krone des ewigen Lebens (Offenbarung 2,10).” (Ende Zitat vom 4.11.2012)

 

Fortsetzung meiner Mail:

 

Psalm 8 betont die Sündhaftigkeit des Menschen nicht, spricht aber auch vom “Menschensohn” (ben-adam). Ich glaube, dass wir noch nicht am Ende der Heilsgeschichte angelangt sind. Persönlich erwarte ich den neuen Himmel und die neue Erde nach Jesaja 65,17 ff., und Sacharja 3 wo JAHWEH den Satan bedroht und Jehoschua als ein aus dem Feuer gerettetes Holzscheit bezeichnet. Beim Übergang in die neue Welt, die sich in meinen Tagebucheinträgen immer wieder einmal voranmeldet, erwarte ich von meinen schmutzigen Kleidern befreit zu werden. Ich verstehe mich als den in Vers 8 erwähnten Spross. Mit Napoleon hat das nichts gemein, weil mein höchster Wunsch ist: Gott gehorsam zu sein und demütig zu werden.

 

En Chrischt bruucht der Ander, der Ander brucht miich, so hälfed mir enander uf em Wäg i Siis Riich! Diesen Liedrefrain haben wir zu Zeiten von “Mut zur Gemeinde” gesungen. Ich hoffe, dass er auch in unserem gegenseitigen Verhältnis weiterhin gelten kann.“

 

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