Skip to content

Montag – Hochseilakt

Ich stehe in intensivem Briefkontakt zu einem Freund. Heute ist ein zweiter Brief eingegangen (5 Seiten). Er beharrt darauf, dass ich meine Berufung nicht mit theologisch-theoretischen Argumenten begründen könne (13.11.2007), da ich sonst unweigerlich in eine Sackgasse gerate. Ich solle mich in meinen Berichten ausschließlich auf meinen persönlichen Bereich beschränken.

 

Nach kurzem Schlaf, noch vor Mitternacht, bin ich völlig wach. Ich muss über den Brief meines Freundes nachdenken und gebe ihm Recht. Es stimmt, mein Weg ist theoretisch nicht begründbar. Er ist eine reine Glaubenssache. Mir kommt ein Eindruck in den Sinn, den ich kürzlich während eines Spaziergangs in den Strassen Jerusalems hatte: Ich sah mich auf einem Hochseil laufen; auf der einen Seite das Christentum, auf der andern Seite das Judentum. Sollte der Hochseilakt nicht gelingen, werde ich unweigerlich entweder auf der jüdischen oder christlichen Seite abstürzen. Stehen bleiben und rückwärts gehen darf ich nicht (Verheißung). Umkehren kann ich nicht. Bleibt mir nur das Vorwärtsgehen an der Hand des Himmlischen Vaters.

 

An den Anfang scrollen