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jom schlischi – 29. Siwan 5772 – Mailreplik an meinen Schwager

Du hast mich falsch verstanden, dass ich Argumenten gegen meine Vision als Erlöser Israels ausweichen möchte. Im Gegenteil glaube ich, dass widerlegte Argumente ebenso zur Klarstellung meiner Berufung dienen wie Träume und Visionen. Ich mache mir keine Illusionen, dass ich nach Erscheinen meiner Internetseite einer Fülle von Anfeindungen begegnen werde. Davor habe ich keine Angst. Angst habe ich, dass ich wegen irgendetwas stehen bleiben und mich von der Hand des Vaters im Himmel losmachen könnte.

 

Ich erinnere mich eines Gedankenwechsels mit Schwester Katharina von Reichenschwand. Diese hatte mir lebhaft bestätigt, dass ich mit Dir dereinst eine tiefgründige Auseinandersetzung haben werde. Du fragst mich, ob sich die Verheißung von Reichenschwand nicht schon reichlich erfüllt habe. Die gleiche Frage hat mir mein Seelsorger auch mehrmals gestellt, wenn ich von den verheißenen, unvorstellbar großen und schönen Wundern gesprochen habe, die ich auf Grund der Verheißung erwarte. Es stimmt zwar, dass ich schon unzählige Wunder erlebt habe, angefangen beim Haus, das uns Gott in einer für uns nicht leichten Situation geschenkt hatte. Auch die zu mir sprechenden Träume und Visionen; besonders die hebräischen sind für mich Wunder. Alle bisherigen Wunder sind aber auf Grund der Bibel durchaus vorstellbar. Ich möchte sie nicht überbewerten. Ich verstehe mich als ‚gewöhnlichen’ Menschen, und es ist meine aufrichtige Bitte an Gott, mich in meiner unvorstellbar großen Berufung gehorsam und demütig zu machen.

 

 

Du sprichst die falschen Propheten in Jeremia 23 an. Verstehe ich es richtig, dass Du mich als einen solchen ansiehst? In Vers 11 ist davon die Rede, dass sogar Propheten und Priester ‚chanufu’ sein können. Das ist das Partizip Perfekt in der Mehrzahl von ‚chanaf’, was im Wörterbuch wie folgt übersetzt wird: ‚Durch Gottlosigkeit/Götzendienst entweiht sein’. “Sogar in Meinem(Gottes) Haus habe Ich ihre ‚raatam’ gefunden”. ‚raatam’ leitet sich von ‚raa’ ab, was laut Wörterbuch folgende Bedeutungen haben kann: Böses, Übel, Leiden, Unglück, Verderben, Bosheit. Mit gutem Gewissen muss ich mich nicht zu solchen Menschen zählen. Hingegen ist es für mich ein ‚Aufsteller’, dass Jeremia 23 auch vom kommenden Messias spricht. Die Schlachter Bibel 2000 übersetzt die Verse 5-8 wie folgt:

 

5 Siehe, es kommen Tage, spricht der HERR, da werde ich dem David einen gerechten Spross erwecken; der wird als König regieren und weise handeln und wird Recht und Gerechtigkeit schaffen auf Erden.

 

Dieser Vers hat sich mit Jesus Christus teilweise erfüllt. Ausstehend ist noch die Erfüllung der Verse 6-8:

 

6 In seinen Tagen wird Juda gerettet werden und Israel sicher wohnen; und das ist der Name, den man ihm geben wird: »Der HERR ist unsere Gerechtigkeit«.

7 Darum siehe, es kommen Tage, spricht der HERR, da wird man nicht mehr sagen: »So wahr der HERR lebt, der die Kinder Israels aus dem Land Ägypten heraufgeführt hat!«,

8 sondern: »So wahr der HERR lebt, der den Samen des Hauses Israel aus dem Land des Nordens heraufgeführt und wiedergebracht hat, und aus allen Ländern, wohin ich sie versprengt habe!« Und sie sollen wohnen in ihrem Land.

 

 

Für die Erfüllung der Verse 6-8 braucht es allerdings unvorstellbar große und schöne Wunder! In Vers 5 spricht mich der Name des Sprosses besonders an: ‚Der HERR(JAHWEH) ist unsere Gerechtigkeit(tzidkenu)’. Folgende zwei Erfahrungen haben mich diesbezüglich speziell beeindruckt:

 

1. Erfahrung:
Am Ende meiner Midlifecrisis im Jahr 1990, nachdem ich bereits mein Treuhandbüro ins Leben gerufen hatte, legte mir meine Frau das ‚Landhaus Exodus, Aadorf’ ans Herz, da ich mich ziemlich depressiv fühlte. Es handelte sich um eine Privatklinik für psychische Probleme, geleitet von einer christlichen Ärztin und einem ‚charismatischen’ Verwaltungsleiter. Letzterer gab den Patienten auch ‚Stunden’. In einer solchen Stunde formulierte er aus Eingebung: ‚Dem Gerechten gerät alles wohl!’ Auf meine Frage, wie seine Aussage biblisch zu begründen sei, konnte er mir keine Antwort geben. Später entdeckte ich den biblischen Bezug in Psalm 1, Verse 1-3:

1 Wohl dem, der nicht wandelt nach dem Rat der Gottlosen,
noch tritt auf den Weg der Sünder,
noch sitzt, wo die Spötter sitzen,

2 sondern seine Lust hat am Gesetz des HERRN
und über sein Gesetz nachsinnt Tag und Nacht.

3 Der ist wie ein Baum, gepflanzt an Wasserbächen,
der seine Frucht bringt zu seiner Zeit,
und seine Blätter verwelken nicht,

und alles, was er tut, gerät wohl. (Schlachter Bibel 2000)

 

2. Erfahrung:
Nachdem ich im Frühjahr 2005 die Berufung an den Juden durch Bruder Yun empfangen hatte, ließ ich mich im Herbst, anlässlich des christlichen Laubhüttenfestes der ‚Internationalen Christlichen Botschaft’, durch den Leiter der Schweizerdelegation im See Genezareth taufen.
Als Taufspruch bekam ich Psalm 92, Verse 13-15:13 Der Gerechte(tzadik) wird sprossen wie ein Palmbaum,
er wird wachsen wie eine Zeder auf dem Libanon.

14 Die gepflanzt sind im Haus des HERRN,
sie werden gedeihen in den Vorhöfen unsres Gottes;

15 noch im Alter tragen sie Frucht,
sind saftvoll und frisch,

(Schlachter Bibel 2000)

 

Du erwartest IHN, den Gott Jesus! Habe ich richtig verstanden? Nun frage ich Dich, Schwager, aber, so wie ich meine Schwester gefragt habe: Was denkst und glaubst Du über die Aussage von Jesus in Matthäus 24 Vers 27? Denn wie der Blitz vom Osten ausfährt und bis zum Westen scheint, so wird auch die Wiederkunft des Menschensohnes sein. (Schlachter Bibel 2000) Wie stellst Du Dir diesen Menschensohn konkret vor? Ich bin auf Deine ehrliche Antwort gespannt.

 

Also, wie gesagt, ich scheue die Auseinandersetzung nicht und freue mich, mit Euch im Gespräch zu bleiben.

 

Nach Deiner Mail von Samstag ist es inzwischen Dienstag früh, 2 Uhr, geworden. Ich bin seit 0 h 15 wach. Wie so oft flieht mich der Schlaf, weil mir meine Berufung so nahe geht. Das heutige interne Los aus Hosea 12,7 lautet: “weata be’lohim taschuw! chessed umischpat sch’mor! wekawe el-eloheicha tamid! Meine Übersetzung dazu: ‚Du aber, in deinen Gott sollst du dich bekehren! Gnade und Recht behüte! So hoffe auf deinen Gott! Immer!’

 

Seit ich mir die Losungstexte im Jahr 1999 aufschreibe, ist dieser Vers vier Mal ausgelost worden; unter anderen Daten auch für den 12. August 2007. Das war kurz vor meinem Abschied aus Verwandtschaft und von meinen Freunden, nach Jerusalem. Ich hatte mir damals in Klammern notiert: ‚Meine Botschaft an das Volk Gottes?!’ Ich hatte mir das Los auch darum ausgesondert, weil es auf den Tag genau 27 Jahre nach der Verheißung in Reichenschwand erschien:

 

Wenn du dich Mir anvertraust und deine Hand in Meine Hand legst und dich von Mir führen lässt, so sollst du mit Mir die Grenze überschreiten in ein neues Land, das du nicht kanntest, und dessen Wunder so groß sind, dass das Schönste was du dir vorstellen kannst nur ein Schatten dagegen ist. Doch hüte dich, dass du nicht stehen bleibst, wenn Ich mit dir weiter gehen will!’

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