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Tagebucheintrag für Massenversand am 9.9.2022

Tagwache um 4 Uhr

 

Ich fühle mich ausgeruht, was gut ist für den Erev-Schabbat, den sogenannten Schabbat-Vorabend. Da gibt es nicht sehr viel Freizeit, weil Staubsaugen und anderes angesagt ist. In der Regel reinige ich das Parterre des von mir allein bewohnten Einfamilienhauses, nachdem mich Ursula, meine Ehefrau Ende 2016 verlassen hat. Alle drei Wochen, wenn ich am Sonntag grosse Wäsche und Reinigung des Doppelschlafzimmers habe, kommt das Kellergeschoss dazu.

 

Heute ist ein besonderer Tag. Ich will via Western Union meinem Nachfolger Kebba Nyassi 16’000 gambische Dalasi überweisen. Weil ich momentan keine Kreditkarte zur Verfügung habe, beabsichtige ich, das mit Bargeld zu erledigen. Western Union muss sich gemäss Internet an der Bahnhofstrasse 1 befinden. Mit Google Street View kann man das in aller Ruhe anschauen.

 

Wie ich vor Ort ankomme, staune ich nicht schlecht. Es ist ein dreifach-Mehrfamilienhaus in der Ecke Bahnhostrasse/Tannstrasse. Von aussen deutet nichts auf das elektronisch angezeigte Bild hin. Mir wird jetzt klar: Auf Facebook wird soviel betrogen, dass Western Union selber Interessierte zum Narren hält.

 

Den Namen nach an den Türklingeln zu schliessen, sind die Mehrzahl der Mieter Ausländer. Pro Etage gibt es 4 Wohnungen. Im dritten Anlauf öffnet die Haustüre. Ein jüngerer Mann erscheint im Hochparterre in seiner Wohnungstüre. Er spricht nicht Deutsch, aber Englisch. Da habe ich mit meiner Schwerhörigkeit Probleme. Western Union ist für ihn aber ein Begriff und er verweist mich an die SBB-Station, auch an der Bahnhofstrasse.

 

Da ich grundsätzlich nicht lüge und leichtgläubig bin, erzähle ich ihm viel zu viel. Die SBB habe den Grundsatz, nur Familienangehörige zu berücksichtigen. Ich weise darauf hin, dass ich Entwicklungshilfe betreibe und zeige ihm meine letzte Vergütung via Kreditkarte vom 20. August.

 

Nachdem er den Raum für ein Telefongespräch verlassen hatte, um mit dem zuständigen Western Union-Mitarbeiter zu telefonieren, lehnt er die Überweisung kategorisch ab. Daraufhin betone ich, ein gläubiger Mensch zu sein und schreibe ihm die Adresse meiner Website auf. Da ich vom allmächtigen Gott den Auftrag habe, mich zu meiner Herkunft als reinkarnierter Jesus von Nazareth zu bekennen, bzw. als der am 3. November 1937 auf die Erde zurückgekehrte Christus, löscht es ihm völlig ab.

 

Ich frage den Beamten, ob er meine Telefonnummer habe. – Für was, fragt er zurück. – Damit ich die Vergütung ausführen kann, was er völlig witzlos findet.

 

Im Glauben absolut überzeugt, von meiner Mission, sage ich: «Wir werden es sehen».

 

Ende der vorläufigen «Story».

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