Zwischen Traum und Wachzustand spielen meine Frau und ich, ohne großen Enthusiasmus, ein Kartenspiel. Nach kurzer Zeit schiebt sie die Karten in der Hand zusammen und sagt: „Ich mul“, wie wenn sie sagen wollte: „Ich kann fertig machen“. Ihr Gesicht sieht aber keineswegs siegreich aus; eher bedrückt.
Realitätsbezug:
Wir spielen oft Rommé. Schon manchmal hatte ich in diesem Spiel „die Nase vorn“. Wenn einmal meine Frau gewinnt, ist die Freude in aller Regel groß.
Sinnbild:
Der Sieg ist in Wirklichkeit das Eingeständnis, dass sie verloren hat, dass Gott sie überzeugt hat zu glauben, wie ich glaube; dass ich ihr Haupt sei. (Epheser 5,21-28)
Ehrlicherweise befriedigt mich die Auslegung nicht ganz. Wenn ich aber bedenke, was wir in unserer gemeinsamen Ehe durchgemacht haben, jeder für sich; ist es doch abwegig, dass meine Frau noch einen Ertrinkungstod, den ich mir schlimm vorstelle, durchmachen muss. Sie hat wegen mir genug leiden müssen. Wir haben viel aneinander gelitten.
Anruf:
Es gibt verschiedene Arten Träume, z.B.:
– Träume, die unsere Psyche unbewusst im Gleichgewicht behalten.
– Tagträume, die unsere Psyche beschädigen.
– Gottgewirkte Träume, wie derjenige vor Mitternacht.
– Wunschträume, wie dieser, der möchte, dass sich der Ertrinkungstraum bald erfülle.
PS
Während des Morgengebets wird mir plötzlich klar, was „mul“ heißt. Es ist eine Abkürzung für „muss lernen“, also: Ich muss lernen!