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25. September 2012
Dienstag – meine weitere Antwort

„Schön, dass Du das ‚Unser Vater’ ernst nimmst. Es ist aber an den Himmlischen Vater gerichtet und nicht an Jesus. Auch ich bete die Doxologie des Unser Vaters (die hebräische Fassung gefällt mir besonders gut) mit Überzeugung.

Ich verstehe 1. Korinther 15,28 als eigentlichen Zepterwechsel:
"Wenn ihm aber alles unterworfen ist a), dann wird auch der Sohn selbst dem unterworfen sein, der ihm alles unterworfen hat b), damit Gott alles in allem A sei c)."
A) o. allen    a) Eph 1,10; Phil 3,21   b) Kap. 11,3   c) Eph 4,6    (Revidierte Elberfelder Bibel)
Das spricht nicht gegen die Hoffnung, dass Herrschaft, Gewalt, Macht und der Tod zunichte gemacht werden. Gott ist es, der das alles wirken wird und nicht Jesus.

1. Korinther 15,34: "Werdet rechtschaffen A nüchtern B und sündigt nicht a)! Denn manche sind in Unwissenheit über Gott; zur Beschämung sage ich es euch b)."
A) o. in rechter Weise B) o. Wacht ... auf   a) Ps 4,5; Eph 4,26   b) Kap. 6,5   (Revidierte Elberfelder Bibel)

Ich warte auf einen eigentlichen Paradigmenwechsel wie vor 2000 Jahren, als Jesus zum ersten Mal auf die Erde kam.

Ich habe mir das Kairos-Papier ausgedruckt und näher angeschaut. Eine differenzierte Würdigung, wie z.B. die von Stefan Meißner verfasste, traue ich mir persönlich aber nicht zu. Da ich weiß, dass das Papier umstritten ist, habe ich mich im Internet umgeschaut. Als Berufener an den Juden interessiert mich natürlich besonders, was diese sagen. Ich bitte Dich nun meinerseits folgenden Link zur Kenntnis zu nehmen: http://www.christen-und-juden.de/html/kairos_rebuttal.htm

Die Schlusserklärung, übersetz von Stefan Meißner, gebe ich hier wieder:
Daher erklärt die Central Conference of American Rabbis:
- Das Kairos-Papier ist ein sachlich, theologisch und moralisch mangelhaftes Dokument.
- Die Konferenz besteht darauf, dass es die ausdrückliche Enterbungstheologie und der inhärente Antisemitismus des Kairos-Dokuments unmöglich machen, dass dieses einen legitimen Rahmen für den interreligiösen Dialog und das gegenseitige Verständnis darstellt.
- Sie erkennt dankbar an, dass das Kairos-Papier das palästinensische Volk dazu aufruft, "den Hass abzulehnen“ (wie wir alle es tun müssen), um das christliche Gebot, „den Feind wie den Freund zu lieben“, zu erfüllen und Widerstand durch die „Achtung des Lebens " zu leisten, wie es die zitierten christlichen Schriften verlangen.
- Sie fordert die Autoren des Kairos-Papiers auf, der Liebe und der Achtung des Lebens gerecht zu werden, der sie sich anschließen, sowie genau derjenigen Schriften, die sie zitieren, indem sie die unterschiedslose und gezielte Ermordung israelischer Männer, Frauen und Kinder als unmoralisch und unchristlich ablehnen.
- Sie betont noch einmal, dass solche Mordtaten, sei es als Racheakte oder mit der fadenscheinigen Bezeichnung "rechtmäßiger palästinensischer Widerstand", in Wirklichkeit Terrorismus sind, der von allen Menschen auf der Welt mit Gewissen als ein unakzeptables Instrument zur Erreichung politischer Ziele angeprangert werden müsste.
- Sie hält fest, dass das Recht des jüdischen Volkes auf nationale Souveränität innerhalb des Landes Israel in erster Linie etabliert wird, nicht durch subjektive religiöse Überzeugung oder fundamentalistische Lektüre der hebräischen Bibel, sondern durch ein Jahrtausend der nationalen Existenz und Zivilisation im Land, gefolgt - sogar im Exil - von nahezu zwei Jahrtausenden ungebrochener körperlicher und geistiger Unterstützung für und Sehnsucht nach dem Land.
- Sie kennzeichnet die Behauptung als theologisch scheinheilig und historisch unehrlich, dass die historische Gegenwart des palästinensischen Volkes im Land sein Recht auf Rückkehr begründe, während zugleich die historische Gegenwart des jüdischen Volkes, die 3000 Jahre zurückdatiert, nicht eben das gleiche Recht begründet.
- Sie fordert die Christen von Treu und Glauben auf, die Komplexität des israelisch-arabischen Konfliktes zu erkennen, der verkompliziert wird durch territoriale Streitigkeiten, durch konkurrierende Inanspruchnahmen als Heiliges Land, durch das Leiden der Palästinenser sowie durch palästinensischen Terror; und der nicht reduziert werden darf, wie es die Autoren des Kairos-Papiers tun, indem sie behaupten, dass die Sache des jüdischen Volkes falsch sei, während die palästinensische Sache vollständig gerecht ist;
- Sie fordert alle auf, die das Kairos-Papier gebilligt haben, einen tieferen Blick in seine Worte zu werfen und ehrlich in ihre eigene Seele zu blicken und das fehlerhafte und verzerrte Bild der Wirklichkeit zu erkennen, das es zeichnet, und ihm abzuschwören.
- Sie stellt fest, dass die CCAR ernsthaft darüber nachdenken würde, bevor Sie unsere gemeinsame Sache mit irgendeiner Kirche oder kirchlichen Organisation fortfahren würde, die das Kairos-Papier billigt oder fortfährt es zu billigen.
- Sie bekräftigt erneut unser Engagement für unsere anhaltende interreligiöse Zusammenarbeit mit christlichen Gruppen, die den fortdauernden einzigartigen Bund zwischen Gott und dem jüdischen Volk bekräftigen.
- Sie verpflichtet sich zu allen würdigen und legitimen Bestrebungen, ein Ende der Leiden des palästinensischen Volkes herbeizuführen, das erreicht werden muss durch Verhandlungen [mit dem Ziel], einen palästinensischen Staat neben und in Zusammenarbeit mit einem sicheren jüdischen Staat Israel.
- Sie fordert unsere Mitglieder auf, sich in dieser Angelegenheit weiterzubilden und in ihrer Region Möglichkeiten zum Austausch von Bedenken hinsichtlich des Kairos-Dokuments mit ihren christlichen Kollegen und Laien zu suchen.

Übersetzung:
Stefan Meißner: Das so genannte „Kairos-Dokument“ der Christen in Palästina. Versuch einer differenzierten Würdigung
Hier der Link:
http://www.christen-und-juden.de/html/kairos_mei.htm


Es erstaunt mich, dass Du als studierter Theologe nichts von Gericht im Zusammenhang mit Jesus weißt. Hier einige Referenzstellen: Matth. 25, 31 ff., Matth. 13, 24-30, Matth. 13, 36-43.
Ich möchte Dich bitten, die Augen nicht vor dem bevorstehenden Gericht zu verschließen.“

 
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