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Tagebuch

 


26. November 2011
Schabat - Reinkarnation

Nach 1 h 30 weckt mir Gott das Ohr, zu hören wie Jünger hören (Jesaja 50,4). Mir kommt mein gestriges interne Los aus 1. Samuel 3,9 in den Sinn:           „… rede, Ewiger, denn es hört Dein Knecht! …“. (Eigenübersetzung)

 

Auf den Knien am Fenster steigt die gestrige Lesung in der Schlachter Bibel 2000 aus Matthäus 25 in mir auf. Ich lese:

„31 Wenn aber der Sohn des Menschen in seiner Herrlichkeit kommen wird und alle heiligen Engel mit ihm, dann wird er auf dem Thron seiner Herrlichkeit sitzen,

32 und vor ihm werden alle Heidenvölker versammelt werden. Und er wird sie voneinander scheiden, wie ein Hirte die Schafe von den Böcken scheidet,

33 und er wird die Schafe zu seiner Rechten stellen, die Böcke aber zu seiner Linken.

34 Dann wird der König denen zu seiner Rechten sagen: Kommt her, ihr Gesegneten meines Vaters, und erbt das Reich, das euch bereitet ist seit Grundlegung der Welt!

35 Denn ich bin hungrig gewesen, und ihr habt mich gespeist; ich bin durstig gewesen, und ihr habt mir zu trinken gegeben; ich bin ein Fremdling gewesen, und ihr habt mich beherbergt;

36 ich bin ohne Kleidung gewesen, und ihr habt mich bekleidet; ich bin krank gewesen, und ihr habt mich besucht; ich bin gefangen gewesen, und ihr seid zu mir gekommen.

37 Dann werden ihm die Gerechten antworten und sagen: Herr, wann haben wir dich hungrig gesehen und haben dich gespeist, oder durstig, und haben dir zu trinken gegeben?

38 Wann haben wir dich als Fremdling gesehen und haben dich beherbergt, oder ohne Kleidung, und haben dich bekleidet?

39 Wann haben wir dich krank gesehen, oder im Gefängnis, und sind zu dir gekommen?

40 Und der König wird ihnen antworten und sagen: Wahrlich, ich sage euch: Was ihr einem dieser meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan!

41 Dann wird er auch denen zur Linken sagen: Geht hinweg von mir, ihr Verfluchten, in das ewige Feuer, das dem Teufel und seinen Engeln bereitet ist!

42 Denn ich bin hungrig gewesen, und ihr habt mich nicht gespeist; ich bin durstig gewesen, und ihr habt mir nicht zu trinken gegeben;

43 ich bin ein Fremdling gewesen, und ihr habt mich nicht beherbergt; ohne Kleidung, und ihr habt mich nicht bekleidet; krank und gefangen, und ihr habt mich nicht besucht!

44 Dann werden auch sie ihm antworten und sagen: Herr, wann haben wir dich hungrig oder durstig oder als Fremdling oder ohne Kleidung oder krank oder gefangen gesehen und haben dir nicht gedient?

45 Dann wird er ihnen antworten: Wahrlich, ich sage euch: Was ihr einem dieser Geringsten nicht getan habt, das habt ihr mir auch nicht getan!

46 Und sie werden in die ewige Strafe hingehen, die Gerechten aber in das ewige Leben.“

Mir geht durch den Kopf, wie wenig ich eigentlich erfüllt habe von dem, was Jesus hier aufzählt, und wie soll es unter diesen Umständen möglich sein, dass ich der Richter bin? Tröstlich scheint mir, dass der wiederkommende Christus nicht allein ist, sondern alle heiligen Engel mit ihm. Mit dieser Frage gehe ich wieder auf die Knie am Fenster, wo die Wolken am Himmel von Osten nach Westen immer weiter aufklaren. In aller Regel spielt sich das Wetter von Westen nach Osten ab. Wie ist das jetzt schon wieder mit der Reinkarnation? Von zu Hause aus bin ich völlig dagegen gelehrt worden. Rudolf Steiner, Begründer der Anthroposophie, ein berühmter Verfechter der Reinkarnation, wurde von meinen Eltern abgelehnt. Ich kann das nachvollziehen, bezeichnete dieser Mann doch das Judentum als einen Geschichtsfehler und lehnte er doch den Glauben an die Wiedergeburt ab. Chassidische Juden ihrerseits sind fest von der Reinkarnationswirklichkeit überzeugt. Offenbar glaubte auch Jesus daran, sonst hätte er Johannes den Täufer nicht als den wiedererschienenen Elia bezeichnen können (Matthäus 11,14 und Matthäus 17, 10-13 sowie Markus 9, 11-13). Mit diesem Tagebucheintrag ist mir auch die deutliche Unterscheidung von Reinkarnation und Wiedergeburt bewusst geworden. Ich habe zu beiden meine persönlichen Erfahrungen. Meine Wiedergeburt habe ich im Rechenschaftsbericht nach der "Lehre" 1.2. beschrieben und auch mit meinem ehemaligen Lehrer besprochen. (23. April 2008; Nikodemus bei Jesus. (Johannes 3,1 ff.)) Das damalige Geschehen im Jahre 1980 ist sehr tief in mich eingedrungen. Erfahrungen zur Reinkarnation hatte ich vor allem in einem meiner psychotischen Schübe gemacht. Damals, als Patient in der Klinik, sah ich mich im Geist neben Menschen meiner Bekanntschaft, jeder in seinem Kreislauf. Es waren eigentlich Ellipsen mit Höhe- und Tiefpunkt. Der Höhepunkt in meiner Ellipse war wie ein aufgesogen Werden durch die Sonne, bzw. der Kulminationspunkt einer menschlichen Kopulation. Der Tiefpunkt war Depression im wahrsten Sinne des Wortes, bzw. weggespült Werden durch eine Klosett-Anlage.

 

Glaube ist gefragt und ich merke wie sich immer wieder Aberglaube einmischen will. Am Himmel ist noch eine kleine Restwolke vorhanden. „Vater ich glaube, hilf meinem Unglauben!“ Ich kauere mich auf dem Boden zusammen und mache mir die Heilstatsache bewusst: Jesus ist für mich am Kreuz gestorben und hat den Weg zum Vater geöffnet. Das Blut von Jesus ist auch für mich geflossen! Jesus hat das letztgültige Opfer erbracht.

 

Wie ich mich aufrichte, ist auch das letzte Wölklein am Himmel verschwunden! Halleluja! Zeichen und Wunder!

 
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